Bonjour Mesdames et Messieurs

 

Diese französische Begrüßungsfloskel nahm das Bewirtungs-Team um Klara Kaput mit Irmgard Fisser, Traute Schumann, Iris Pfaff und Peter Pfaff als Motto für einen französischen Nachmittag im Sielhus, dem Vereinsheim des Heimat- und Kulturvereins Jemgum, das mit den Flaggen Frankreichs und der Bretagne geschmückt war. Nachdem im vergangenen Jahr eine englisch angehauchte „Tea-Time“ bei den Gästen sehr gut ankam, schürten Klara Kaput und Peter Pfaff die Idee, einmal eine Kaffeestunde mit französischen Leckereien anzubieten.

 

Am Sonntag, den 18. Februar war es dann soweit. Die Planungen waren abgeschlossen, Einkäufe getätigt und die Leckereien frisch gebacken. Über dreißig Gäste ließen sich an diesem Sonntagnachmittag mit einem Gateau Berbelle, einem französischen Schokoladenkuchen, französischem Gebäck wie Eclairs, Macarons, Madeleines und Petit Fours sowie frisch zubereitete, flambierte Crêpes zu Kaffee und Tee vom „Sielhus-Team“ verwöhnen. Frische Croissants mit Butter und verschiedenen Konfitüren sowie eine reichhaltige Käseplatte mit frischem Baguette rundeten den Gaumenschmaus ab. Zum Käse gehörte natürlich auch ein guter französischer Rebtropfen!

 

Die überaus positive Resonanz an diesem Nachmittag ermutigen das „Sielhus-Team“ auch in Zukunft weitere Themennachmittage zu planen und seinen Gästen anzubieten.

 

Da wir ja ein Heimat- und Kulturverein sind, der auch über den eigenen Tellerrand hinausschaut, möchten wir nicht nur den kulinarischen Genuss in den Mittelpunkt dieses Beitrages setzen. Für den interessierten Leser möchten wir noch ein paar nicht nur aber auch kulturgeschichtliche Hintergründe zu einigen angebotenen  Gebäckleckereien nachliefern.

 

Madeleine

 

Die Madeleine ist ein franz. Feingebäck aus einer sogenannten „Sandmasse“. Der Teig aus Mehl, Zucker, Ei, Butter, Vanille und ggf. Rum oder Mandeln wird in ein Formblech gegeben und erhält dadurch ein Relief einer Jakobsmuschel.

 

Das Gebäck wurde im 18. Jahrhundert nach einer Köchin am Hofe des Herzogs von Lothringen benannt.

 

Eclair

 

Ein Eclair (franz. = Blitz), wird in Deutschland auch als „Liebesknochen“, „Hasenpfote“ oder Kaffeestange bezeichnet. Es ist ein längliches, glasiertes und gefülltes Gebäck französischen Ursprungs auf Basis eines Brandteigs. Die Füllung kann aus Erdbeer-, Himbeer-, Kaffee-, Schokoladen-, Vanillecreme, Sahne oder Pudding bestehen. Oft ist es mit Fondant oder Glasur überzogen.

 

Der Name soll sich davon ableiten, dass das Gebäck so schnell „wie der Blitz“ gegessen ist.

 

Macaron

 

Das Macaron ist ein franz. Baisergebäck aus Mandelmehl, dessen Herkunft bis ins Mittelalter zurückreicht. Der Name entstammt aus dem italienischen (maccare), was mit „zerdrücken“, „zerquetschen“ übersetzt wird.

 

In Frankreich werden viele Varianten von traditionellen Macarons gebacken, wovon heute das bunte Macaron in Form einer kleinen Doppelscheibe mit einer Cremeschicht dazwischen am weitesten verbreitet ist.

 

Seit den 2000er-Jahren gewann diese Macaronvariante auch außerhalb Frankreichs an Beliebtheit. Die Baisierböden des „Doppelkekses“ werden aus Eiweiß, Puderzucker sowie sehr fein gemahlenem Mandelmehl zubereitet und mit Lebensmittelextrakten gefärbt. Die Füllung besteht gewöhnlich aus Buttercreme, Ganache* oder Konfitüre in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

 

* Ganache = Creme aus Kuvertüre und Rahm

 

Petit Fours

 

Petit Fours ist ein klassisches Feingebäck der Französischen Küche. Es wird zwischen frischen (petits fours frais) und trockenen Petits Fours (petits fours sec) unterschieden. Die frische Variante wird mit Creme oder Marzipan gefüllt und erhält in der Regel eine Zuckergussglasur. Die trockene Variante sind z. B. Makronen, Blätterteiggebäck oder Biskuits. Sie werden gleichfalls mit Creme gefüllt, erhalten jedoch keine Glasur.

 

Im Deutschen wird Petit Fours häufig mit „kleines Stückchen“ übersetzt. Der Ausdruck kommt aus der Zeit der Holz- und Kohleöfen, wo die Resthitze zum Backen dieser kleinen Küchlein genutzt wurde.

 

Spricht man von kleinen Pralinen im Sinne von Petits Fours, so nennt man diese in der Regel „Mignardises“

 

Crêpes

 

Ein Crêpe (bretonisch: krampouezhenn, pl. krampouezh) ist eine bretonische Form des „Eierkuchens“, die in ganz Frankreich ein beliebter Imbiss ist und auch in anderen Ländern immer weiter verbreitet wird.

 

Crêpes sind sehr dünn und werden traditionell auf einer runden, gusseisernen Platte gebacken, der so genannten „Crêpière“ (in der Bretagne spricht man vom „billig“ oder „krampouz“). Damit die Crêpes dünn und gleichmäßig werden, wird flüssiger Teig zügig mit einem Teichrechen verstrichen. Der Teig ist geschmacksneutral, im Vergleich zum deutschen Eierkuchen flüssiger und enthält weniger Ei und Mehl. Crêpes werden mit sehr wenig Fett gebacken.

 

In der Bretagne werden Crêpes grundsätzlich süß belegt und vor dem Verzehr geklappt oder gerollt. Die herhafte, salzige Variante des Crêpes ist das Galette und besteht aus Buchweizenmehl. Aus diesen Galettes, die auf einem flachen heißen Stein (bretonisch „jalet“) gebacken wurden, entstanden später die Crêpes.